Vor der ersten Kreuzfahrt fragen sich viele Reisende, ob sie anfällig für die sogenannte Seekrankheit sind. Aus Angst, die Schiffsreise könnte dadurch zum Albtraum werden, verzichten manche sogar ganz auf den Urlaub auf hoher See. Dabei wird lange nicht jeder seekrank und es gibt inzwischen vielerlei Mittel, die im Fall der Fälle Abhilfe schaffen. Im Folgenden erklären wir, weshalb das Gefühl von Unwohlsein entsteht und was man dagegen tun kann.
Seekrankheit: Tipps vom Arzt
Probleme mit Seekrankheit auf Kreuzfahrt? Noch nie eine Kreuzfahrt gemacht und Angst davor, seekrank zu werden? Keine Panik! Im Video gibt's Tipps von Hausarzt Dr. Nicknig. Der Vater unseres Geschäftsführers Johannes verrät, wie man welche Symptome am besten behandelt, falls man doch seekrank wird.
Ursachen: So kommt es zur Reisekrankheit auf hoher See
Die Seekrankheit ist eine Unterform der Reisekrankheit, die auch "Kinetose" genannt wird. Sie wird durch ungewohnte Bewegungen ausgelöst. Der Ursprung des Leidens liegt im Gleichgewichtsorgan: Verschiedene Sinneseindrücke stehen im Konflikt zueinander. So nehmen die Augen beispielsweise das Innere des Schiffes wahr, welches stillzustehen scheint. Dieser optische Eindruck unterscheidet sich jedoch stark vom wahrgenommenen Schaukeln bei Seegang. Das Gleichgewichtsorgan denkt, dass sich der Körper in ständiger Bewegung befindet. Diese konkurrierenden Eindrücke können vom Gehirn nicht richtig verarbeitet werden, wodurch schließlich Unwohlsein entsteht.
Symptome: So äußert sich die Seekrankheit
Seekrankheit kann sich verschieden stark äußern: Einige Menschen reagieren gar nicht oder nur leicht auf das Schwanken des Schiffes, andere sind deutlich sensibler. Beispielsweise werden Babys aufgrund der noch nicht fertig ausgebildeten Sinnesorgane sehr selten seekrank. Kinder zwischen zwei und zwölf Jahre sind dagegen häufiger betroffen.
Bei einigen Betroffenen beginnt die Seekrankheit mit Müdigkeit, leichten Kopfschmerzen und vermehrtem Gähnen. Der Speichelfluss verstärkt sich häufig und betroffene Urlauber beginnen zu schwitzen. Nach der ersten Phase können klassische Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Seekrankheit behandeln: So geht's
Doch was hilft gegen Seekrankheit? Wir zeigen, welche Maßnahmen Sie an Bord ergreifen können, damit das Unwohlsein schnell der Vergangenheit angehört!
- Tipp 1: Blicken Sie zum Horizont – Der Blick auf Wellen und Horizont hilft, die Wahrnehmung zu stabilisieren.
- Tipp 2: Halten Sie sich in der Mitte des Schiffes auf – Dort sind die Bewegungen weniger stark spürbar.
- Tipp 3: Hinlegen und schlafen – Im Schlaf ist der Gleichgewichtssinn nicht aktiv, was Erleichterung bringt.
- Tipp 4: Nahrungsaufnahme – Leichte Kost wie Zwieback hilft. Vermeiden Sie fettige oder exotische Speisen. Ingwer oder Ingwerwasser kann unterstützend wirken – fragen Sie an der Bar oder im Restaurant.
- Tipp 5: Medikamente, Kaugummis und Armbänder – Diese Mittel können helfen, Seekrankheit zu lindern. Lassen Sie sich beraten. Eine Auswahl:
- Tabletten (z. B. von Ratiopharm, Stada, Vomex)
- Saft für Kinder (z. B. von Vomex)
- Zäpfchen (z. B. von Vomacur, Vomex)
- Pflaster (z. B. Scopoderm)
- Kaugummis (z. B. SUPERPEP)
- Akupressurbänder (z. B. Sea-Band)
Seegang – eine Frage der Reiseroute?
Wer eine Kreuzfahrt bucht, kann sich nie sicher sein, ob während der Reise Seegang auftritt oder nicht. Dennoch gibt es verschiedene Zielgebiete, die häufiger von hohen Wellen und Wind heimgesucht werden als andere. Prinzipiell ist Seegang überall auf der Welt möglich, in Binnengewässern tritt er jedoch seltener auf. Zu den ruhigeren Zielen zählen deshalb die Ostsee, der Orient und die Adria. Eine höhere Gefahr für Seegang besteht zum Beispiel bei Transreisen im Atlantik.
Seegang hängt jedoch nicht nur vom Zielgebiet ab, sondern auch von der Jahreszeit. So kann das Mittelmeer beispielsweise im Sommer sehr ruhig sein, in den Wintermonaten ist die See meist rauer. Eine Garantie dafür, dass während Ihrer Reise kein Seegang auftritt, gibt es nicht.
Zusammenfassung
Seekrank kann jeder werden – sowohl kleine als auch große Kreuzfahrtgäste. Die Unterform der Reisekrankheit kann sich durch Kopfschmerzen und Müdigkeit, aber auch durch Übelkeit und Erbrechen äußern.
Damit das Unwohlsein nur von kurzer Dauer ist, gibt es verschiedene Tricks, die helfen können. Der Blick zum Horizont und frische Luft sind ebenso empfehlenswert wie die Nahrungsaufnahme. Schlafen kann ebenfalls wirksam sein, denn der Gleichgewichtssinn ist dabei fast vollständig inaktiv. Zudem gibt es verschiedene Medikamente, die schnell Abhilfe schaffen.
Generell sollte man sich merken: Stellt man die ersten Symptome der Seekrankheit fest, sollte man so schnell wie möglich reagieren, denn dann lässt sich das schwankende Gefühl am einfachsten beseitigen.

Veröffentlicht von
Patrick